Brück. Die ersten Adebare wurden in dieser Woche in der Zauche gesichtet. Nicht nur in Linum oder Rühstädt auch zwischen Linthe und Golzow lassen sich viele der Rotschnäbel alljährlich nieder. In fast jedem Ort der Zauche findet man einen Storchenhorst.
Im vergangenen Jahr sind im Wirkungsbereich des Tourismusvereins Zauche-Fläming 15 Nester gezählt worden. Zehn davon mit einer erfolgreichen Brut. In Cammer wurden vier Jungstörche gezählt, in Golzow und Müggenburg jeweils drei, in Damelang, Linthe, Deutsch Bork jeweils zwei und in Baitz immerhin noch einer. Einzig in Borkheide und Borkwalde gibt es keinen Horst, was daran liegen mag, dass es in den Waldgemeinden keine offene Landschaft gibt, die die Adebare brauchen.
Die heimliche Hauptstadt der Weißstörche ist jedoch Brück. In dem Planestädtchen gibt es drei Nester. Insgesamt sind hier sieben Jungvögel geschlüpft. “Es wäre schön, wenn sich dieser Bruterfolg auch in diesem Jahr einstellen würde”, ist die stellevertretende Vorsitzende des TZF, Ricarda Müller voller Hoffnung auf eine ähnliche Population. Besonders gut kann man das Nest auf dem alten Bäckereischornstein vom Ärztehaus aus beobachten, direkt aus der Praxis der Kinderärztin. Ob die hohe Geburtenquote in Brück darauf zurückzuführen ist, ist nicht belegt.
Eine besondere Attraktion bietet jedoch Golzow. Zurück zu den Wurzeln fand hier vor zwei Jahren ein Weißstorchpaar. Es siedelt nicht auf einem Scheunendach, einer eigens errichteten Nesthilfe, keinem Betonmast oder Schornstein, die Golzower Adebare haben ihr Nest auf einem Baum errichtet. Was vor einem Jahrhundert noch normal war, ist inzwischen extrem selten. Vor einigen Jahren hat ein Storch einen ähnlichen Versuch in Freienthal gestartet, ohne jedoch den Nestbau zu vollenden.
“Wir können nicht aus jedem Horst per Live-Stream berichten und wir sind froh, dass unsere Störche friedfertig sind und keine Fahrzeuge attackieren, eine Reise oder eine Wanderung zwischen den einzelnen Standort sind sie allemal wert”, ist Andreas Koska überzeugt. Der Vorsitzende des TZF lädt alle Storchenfreunde ein, es selbst zu erfahren und zu erleben. (ako)